Erfahrungsbericht: 1 Jahr Telekom VDSL100

Vor ziemlich genau einem Jahr zog hier VDSL100 von der Telekom ein. Ein Meilenstein.

VDSL100

Meine Internet Historie

  • 1996: 28.8er Analog bei AOL
  • 1997: ISDN über AOL, diverse andere Dial Ups, Tomorrow Internet Flat, …
  • 1999: Telekom DSL mit 768kbit/s
  • 2001-2002: RWE Powerline 2 Mbit/s synchron (Pilotbetrieb) – Eingestellt!
  • zwischen 2002 und 2007: Telekom (1,5 Mbits DSL), 1&1 bzw Alice DSL mit DSL2+ (16 Mbit/s)
  • 2007 bis heute in Essen Telekom VDSL25
  • 2014/04 bis 2014/10 in Kelsterbach Telekom DSL6000
  • 2014/10 bis heute in Kelsterbach Telekom VDSL100

Ja ich habe da so einiges mitgemacht. Ab spannendsten war die Zeit, wo ich auf DSL gewartet habe und die Zeit als ich RWE Powerline Testkunde war. Es gab da Tage an denen es sogar mal funktioniert hatte – die meiste Zeit aber eher nicht. Dagegen sind die heutigen Leitungen fast Standleitungsqualität.

TIL: Mit 28,8kbit/s hat man pro Stunde knapp 13 MB übertragen. Mit VDSL100 sind es knapp 44 GB pro Stunde. (*rechnerisch)

Telekom VDSL100 seit einem Jahr

Als wir nach Kelsterbach, in Sichtweite des Frankfurter Flughafens in ein Bestandshaus eines Neubaugebiets zogen, wusste ich, dass es hier nur DSL6000 gibt aber die Bürgersteige der ganzen Stadt waren schon aufgerissen und hier und da ragten schon die schönen Outdoor KVZs aus dem Gehweg. Ein sichereres Anzeichen dafür, dass es auch hier bald VDSL geben würde. Meine Vermutungen wurden von der Telekom bestätigt und es war nur eine Frage der Zeit. Nun sitze ich hier mit dem Blick auf den Tower vom Frankfurter Flughafen und habe seit einem Jahr VDSL100.

Alles ändert sich, vieles bleibt gleich

Wie schon vor 11 Jahren mit der ersten FRITZ!BOX Fon WLAN, setze ich heute auf die FRITZ!Box 7490 aus dem Hause AVM. Über 11 Jahre einer Produktlinie treu geblieben und eigentlich nie enttäuscht worden. Anders als bei den Speedport Routern der Telekom überzeugt AVM mit Kontinuität und Qualität – bei den Speedport Routern war nur die Version, die von AVM gefertigt wurde, wirklich gut. Das mag aber meine rein persönliche Meinung sein. Aber nicht umsonst hat 1&1 den Connect Test gewonnen, selbe Netz wie von der Telekom aber die FRITZ!Box hat es raus gerissen.

Aus vielleicht gut unterrichteten Kreisen bei der Telekom hörte man, dass man inzwischen auch wieder mit AVM spricht, um vielleicht zukünftige Speedport Produkte wieder auf ein gutes Niveau zu heben.

Butter bei die Fische: Wozu braucht man VDSL100?

„Geht mal aus dem Internet, ich muss telefonieren!“ – Wer kennt es nicht?

VDSL100 - leere Leitung

Ich hatte ja schon 7 Jahre VDSL25, was am Anfang wirklich rasend schnell erschien, wirkte nach ein paar Jahren nur noch alltäglich. Downloads von Programmen etc pp schienen ewig zu dauern. Ich wollte die ganze Zeit auf VDSL50 updaten aber irgend ein Bit in der Telekom Datenbank wollte das nicht, obwohl die Leitung gut 45 Mbit/s hergegeben hätte. Nun mit VDSL100 ist es wieder rasend schnell, auch wenn man sich an den Speed gewöhnt hat. Selbst wenn ein großer Download läuft ist immer noch Luft nach oben.

VDSL100 - Druck auf der Leitung

Egal ob Youtube, Amazon Instant Video, Netflix, Watchever, Maxdome oder wie sie alle heißen. Es wird mit VDSL100 so viel bequemer einfach ohne Nachzudenken mal so ein Stream in FullHD oder später auch in UHD anzuwerfen. Spätestens, wenn mein neuer 27″ Retina iMac da ist werden hier auch mal häufiger UHD Streams durch die Leitung rauschen. Kein „stopp mal den Stream ich muss mal den Virenscanner updaten“ oder dergleichen. Man kann einfach wirklich alles nebeneinander machen, ohne zu merken, dass irgendwas anderes läuft.

Neue Möglichkeiten – (Own) Cloud

Fotos auf CD und Videos auf DVD brennen um sie mit zum Bekannten zu nehmen? Mit VDSL100 kommt nicht nur 100 Mbit/s Downstream sondern auch 40 Mbit/s Upstream. Jetzt habe ich da so eine Synology DS415play dran gestöpselt und meine eigene Cloud. Mit den passenden Zugriff – egal ob Public oder VPN – hat man seine Daten immer Griffbereit. 40 Mbit/s Upstream reicht auch mal für ein Video, was man direkt von seiner Diskstation streamen kann. Auch eine Offsite-Sicherung seiner Daten in die Cloud oder zu anderen Storages ist so ohne weiteres sinnvoll möglich.

All-IP ist doch alles Murks – so ein Quatsch

Eine Lanze für All-IP muss ich auch mal brechen. Mit dem Einzug von Vectoring will die Telekom sich nun endgültig von den alten ISDN und Analoganschlüssen trennen. Wir Deutschen waren noch nie wirklich fortschrittlich, was die Adaption von neuen Techniken angeht. HDTV haben wir Jahre lang ignoriert und so machen wir es auch mit VoIP. Ja man hat ja noch eine 25 Jahre alte Alarmanlage, Türsprechanlage, EC-Terminal aus 1990 und ein Faxgerät. Klar wer hat das nicht alles irgendwo im Keller. Für all diese Dinge gibt es seit Jahren erprobte Technik über IP – heute nennt man das Neudeutsch IoT. Richtig beraten und Umgesetzt kann man auch die Steinzeittechnologie ins neue Jahrtausend wuchten.

Richtig ist: Habe noch nie so klare Telefonie erlebt wie mit HD-Telefonie. Richtige Anbieter und Hardware vorausgesetzt macht VoIP Spaß.

Was kommt nach VDSL100?

Auf der Kupferdoppelader sind wir mit VDSL100 noch nicht am Ende. Super Vectoring soll über 400 Mbit/s über die Doppelader wuppen. Na dann freue ich mich schon mal darauf. Aber im stillen Kämmerlein würde ich mich über ein Terastream Anschluss freuen. 🙂

Autor: Christian Hans

Familienvater, Ehemann, Business Systems & VMware Specialist, Blogger, eMobility, Photovoltaik, ...

5 Gedanken zu „Erfahrungsbericht: 1 Jahr Telekom VDSL100“

  1. Eine ähnliche Historie hatte ich auch erlebt. Leider hörte sie bei der Telekom bei ADSL16+ auf.
    Dank Kabel, habe ich auch uneingeschränkt an meinem Cluster volle Geschwindigkeit. Leider ist der Upload nicht ganz so umfangreich wie bei dir, aber mal sehen, was DOSIS3.1 noch so bringt.

  2. Tja, wir hier in Düsseldorf und anderen Großstädten dürfen wohl noch eine ganze Weile auf mehr als 50 Mbit/s warten, jedenfalls ohne Kabelanschluss…

  3. Schnelles Internet ist nur eine Frage der technischen Innovation? Bisher bin ich davon ausgegangen, daß die schnellen Leitungen der Telekom (über 50 MBit/s) nur deshalb möglich sind, weil es sehr bald ab Telefon-Kupferdraht-Hausanschluß auf eine Glasfaser-Datenautobahn geht. (Hier auf dem Lande (48599) bieten jedenfalls Kabelnetzbetreiber/Telekom schnelle Anschlüsse mit der Begründung an, daß nun so eine Überland-Glasfaser-Leitung errichtet wurde.)
    Auch wenn es vielleicht noch Jahrzehnte dauern kann, wäre mir persönlich ein echter Glasfaseranschluß bei Haus das liebste (und wahrscheinlich wäre das auch schon das Ende der Fahnenstange). Alles andere sehe ich als Rumdoktern an (veralteter) Infrastruktur an…

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