Mit 1&1 hat die Telekom ihren ersten Partner für das neue Kontingent-Vorleistungsmodell für VDSL gefunden. Erst im April hat die Bundesnetzagentur die ursprüngliche Fassung gekippt.
Hier mal die Meldung aus Bonn:
Kontingent-Modell: Telekom gewinnt Kooperationspartner
- 1&1 Internet AG wird neues Vorleistungsmodell nutzen
- Unternehmen wollen VDSL-Infrastruktur gemeinsam besser auslasten
- Kontingent-Modell erleichtert Investition in neue Breitbandinfrastruktur
Die Deutsche Telekom hat den ersten Partner für ihr neues Kontingent-Modell gewonnen. Die 1&1 Telecom GmbH, Tochter der 1&1 Internet AG, Montabaur, wird künftig das überarbeitete Kontingent-Modell nutzen und will damit verstärkt die Nachfrage nach besonders schnellen Breitband-Anschlüssen bedienen.
Für die Telekom hat die Kooperationsvereinbarung den Vorteil, dass sie ihre VDSL-Infrastruktur besser auslasten kann. „Wir investieren Milliarden in die Breitbandnetze. Durch das Kontingent-Modell übernehmen Partnerunternehmen einen Teil des Risikos der hohen Infrastrukturinvestitionen“, betont Niek Jan van Damme, Deutschland-Vorstand bei der Telekom.
Nach Änderungen der Deutschen Telekom am ursprünglichen Kontingent-Modell hatten Bundesnetzagentur und EU-Kommission grünes Licht für solche Kooperationen gegeben. Unternehmen erhalten jetzt ein Sonderkündigungsrecht für die Vereinbarung, wenn sie alternativ neue Glasfaseranschlüsse nutzen wollen. Die Mindestkontingentgröße wurde zudem verkleinert, damit auch mittelständische Unternehmen Kontingente an VDSL-Anschlüssen buchen können. Und schließlich wurde das monatliche Entgelt um 50 Cent pro Anschluss erhöht.
Mit NetCologne führt die Telekom derzeit Gespräche über die Anpassung der bereits Ende 2011 geschlossenen Kooperationsvereinbarung an das neue Kontingent-Modell. Die Unternehmen wollen ihre Breitbandinfrastrukturen gegenseitig nutzen: NetCologne möchte ein Kontingent an VDSL-Anschlüssen der Telekom buchen, die Telekom im Gegenzug eine bestimmte Anzahl von Glasfaseranschlüssen von NetCologne mieten. Weitere Kooperationen dieser Art sollen folgen. Zudem plant die Telekom, auch Glasfaseranschlüsse als Vorleistungsprodukt über Kontingente anzubieten.
Das VDSL-Netz der Telekom erreicht rund 11 Millionen Haushalte in 50 Städten. Um den Breitbandausbau voranzutreiben, setzt die Telekom neben Mobilfunklösungen wie LTE und Glasfaser bis in die Wohnungen (Fibre to the Home, FTTH) auf den Glasfaserausbau bis zu den Verteilerkästen (Fibre to the Curb, FTTC, Basis für VDSL).
Es bleibt abzuwarten, ob das nun wirklich den Ausbau von VDSL und FTTH/FTTC fördert und mehr und mehr Menschen von schnelleren Bandbreiten profitieren.